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Kriminalgeografie
 
Geschichte
 
Die Anfänge der Kriminalgeographie gehen auf die Kriminal- und Moralstatistiken im frühen 19. Jahrhundert zurück. Die Forscher André Michel Guerry (1802-1866) und Lambert Adolphe Jacques Quételet (1796-1874) waren hier wichtige Vertreter. Guerry untersuchte, inwieweit die Entstehung von Kriminalität durch Armut, fehlende Bildung und Bevölkerungsdichte bedingt ist. Quételet konzentrierte seine Suche auf statistische Besonderheiten der Lebenserwartung und charakterliche sowie soziale Eigenschaften. Die Kriminalstatistik diente damals als Indikator für den Moralzustand einer Gesellschaft und war wichtige Grundlage für sozialpolitische Planungen. Beide – Guerry und Quételet – legten den Grundstein für eine Aufbereitung von Daten mit Hilfe geographischer Darstellungsmethoden. Auch Émile Durkheims Werk über den Selbstmord (1897) steht in dieser methodischen Tradition und verknüpft kriminalgeographische Analyseverfahren mit soziologischer Theorie.
 
Die Chicago-Schule gab seit den 1920er Jahren wichtige Impulse für die Theorieentwicklung in der Kriminalgeographie und lieferte erste bedeutsame Erklärungsansätze im Hinblick auf mögliche Zusammenhänge zwischen einem geographischen Raum und der dort vorhandenen Kriminalität. Vor dem Hintergrund ihres sozialökologischen Ansatzes wurde angesichts der schnellen Verstädterung und der daraus resultierenden sozialen Probleme in den Städten der Frage nachgegangen, wie es unter den Bedingungen städtischer Lebensräume, Subkulturen und Milieus zu kriminellen Handlungen kommt. Clifford R. Shaw und seine Mitarbeiter führten im Rahmen ihrer Studien den Begriff der „Delinquency Area“ ein. So wurden beispielsweise in Chicago städtische Gebiete ermittelt, die im Vergleich zu anderen Stadtteilen über einen längeren Zeitraum hinweg und trotz deutlicher Veränderungen in der ethnischen Bevölkerungsstruktur durch besonders hohe Kriminalitätsraten auffielen. Shaw und sein Assistent McKay haben noch andere nordamerikanische Städte mit diesem methodischen Design untersucht. Als ein wichtiges Ergebnis stellte sich heraus, dass nicht der Raum, sondern vor allem soziale Bedingungen in ihm delinquentes Verhalten generieren. Weiterhin bestätigte deren Analyse die Zonentheorie nach Burgess (1925), wonach das Ausmaß abweichenden Verhaltens um so größer ausfiel je näher ein Gebiet zum Stadtzentrum lag.
 
Der Architekt und Stadtplaner Oscar Newman entwickelte in den 1970er Jahren den so genannten „Defensible-Space-Ansatz“. Grundannahme ist ein Zusammenhang zwischen Wohnhausarchitektur und Kriminalitätsaufkommen. Die moderne Architektur mit ihrer Betonung auf Funktionalität – so die Beobachtung – verstärke Anonymität im Wohnumfeld und in der Nachbarschaft. Dies schwäche die soziale Gemeinschaft mit ihrer informellen Sozialkontrolle. Soziale Probleme seien die Folge. Die Vertreter dieses Ansatzes plädieren daher für die Gestaltung einer baulichen Umwelt, die beispielsweise mehr Eigenverantwortlichkeit der Menschen zulässt und diese fördert. Rolinski (1980) widerlegte für Deutschland die Erkenntnis von Oscar Newman, wonach die Kriminalität mit zunehmender Gemeindegröße und Höhe der Gebäude ansteige. Im Auftrag des Bundeskriminalamtes fand Rolinski heraus, dass ein unmittelbarer Einfluss der Wohnhausarchitektur auf die Höhe der Kriminalität nicht nachzuweisen war. Die so genannte „Hochhauskriminalität“ steht nach den Erkenntnissen Rolinskis weniger mit der Beschaffenheit des Ortes als vielmehr mit sozialen Determinanten der Wohnbevölkerung in Zusammenhang. Erklärungen für hohe Kriminalitätsraten seien also eher in der Sozialstruktur des betrachteten Raums und weniger in der von Newman behaupteten „mangelnden Abwehrfähigkeit des Hauses“ begründet.
 
James Q. Wilson und George L. Kelling sind die Begründer der Broken Windows-Theorie in den 1980er Jahren – einem der populärsten kriminalpolitischen Modelle der letzten Jahre. Angeregt durch die Chicagoer Schule von Shaw und McKay sowie durch die Untersuchungen des amerikanischen Psychologen Philip G. Zimbardo legen sie ihrem eigenen Ansatz die Annahme einer Gemeinschaft, die räumlich verankert ist, zugrunde. Durch irritierende und störende Einflüsse von außen könne diese Gemeinschaft aus der Balance geraten. „Broken Windows“ – zerbrochene Fensterscheiben – symbolisieren Unordnung, verfallene Häuser etc. in einem Stadtteil und sind Ausdruck dafür, dass sich keiner kümmert bzw. keiner an dieser Verwahrlosung Anstoß nimmt. Ein solches Umfeld würde dann – so Wilson und Kelling – Straftäter anlocken und die Kriminalitätsfurcht von Menschen, die in einem solchen Stadtteil leben, verstärken.
Hermann und Laue plädieren in einer aktuellen Untersuchung dafür, die Broken-Windows-Theorie im Sinne einer ökologischen Kriminalitätstheorie durch einen lebensstilorientierten Ansatz zu erweitern. Im Rahmen einer empirischen Studie in zwei deutschen Städten fanden sie heraus, dass sich strukturelle Änderungen in einem Stadtteil zwar auf die Reduzierung von Straftaten mit materiellen Schäden auswirken können, nicht jedoch auf Straftaten mit Personenschäden. Ihre Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Betrachtung der Lebensstile in einem Stadtteil hingegen ein Erklärungspotential für den Bereich der Straftaten mit Personenschäden bietet: In Stadtteilen mit einer Konzentration von Personen, die einen außerhäuslichen Lebensstil pflegen, zeigte sich eine erhöhte Gefahr der Opferwerdung in Bezug auf Straftaten mit Körperverletzung.
 
In Deutschland erlangte die Kriminalgeographie vor allem in den 1960er und 1970er Jahren Bedeutung. Wichtige Wegbereiter waren hier beispielsweise Horst Herold, Karl Dieter Opp, Jürgen Hellmer sowie Hans-Dieter Schwind, die einschlägige Arbeiten in diesem Themenfeld vorlegten. So hat beispielsweise Opp die räumliche Verteilung der Kinder- und Jugendkriminalität in Köln untersucht. Herolds kriminalgeographische Arbeit wiederum – die dann von seinem Nachfolger Helldörfer fortgeführt wurde – setzte sich vor dem Hintergrund von Herolds damaliger Tätigkeit als Polizeipräsident in Nürnberg zum Ziel, die Nürnberger Polizei effektiver zu machen. Dafür hat er die Kriminalitätsdichte für die Bezirke von Nürnberg errechnet. Entsprechend der Konzentration des Kriminalitätsaufkommens im Stadtgebiet sollten dann die Polizeikräfte eingeteilt werden. Hellmer legte im Jahr 1972 einen „Kriminalitätsatlas der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlins“ vor, der die Kriminalitätsverteilung für diesen räumlichen Bereich darstellt. Auf der Grundlage der bundeseinheitlich geführten polizeilichen Kriminalstatistik stellte Hellmer die geographische Verteilung der registrierten Kriminalität in der zeitlichen Entwicklung der Jahre 1964-1968 dar. Diese Untersuchung ist auf großes Interesse bei Polizeipraktikern gestoßen und hat dort zu einem gewissen Bekanntheitsgrad von kriminalgeographischen Analysen geführt.
Im Jahr 1978 veröffentlichten Schwind und seine Mitarbeiter den „Kriminalitätsatlas“ für Bochum mit dem Titel „Empirische Kriminalgeographie. Bestandsaufnahme und Weiterführung am Beispiel von Bochum“. Die breit angelegte Studie basiert auf einer vielfältigen Datenbasis, die sowohl das Hellfeld als auch das Dunkelfeld zu erfassen versucht. Diese erste der insgesamt drei Bochumer Untersuchungen zeigte, dass überproportional viele Tatverdächtige in Gebieten mit einer ungünstigen Sozialstruktur wohnten. So konnten die Autoren im Ergebnis belegen, dass nicht in erster Linie eine problematische Architektur bzw. Baustruktur, sondern vielmehr die Beschaffenheit der je vorhandenen Sozialstruktur ein bestimmendes Kriterium für Problemgebiete darstellt. Schwind et al. benannten Faktoren, die sich für überdurchschnittlich viele Tatverdächtigen-Wohnsitze in einem Gebiet als relevant erwiesen. Diese sind die Bevölkerungsdichte, die Baustruktur, die Altersstruktur, der Ausländeranteil und die Sozialstruktur. Als Indikatoren für eine hohe Kriminalitätsbelastung im Diebstahlsbereich wurden die Flächennutzung, der tertiäre Wirtschaftssektor, die Bevölkerungsdichte und die Baustruktur ermittelt. Eindrückliches Ergebnis war auch, dass unter den Tatverdächtigen in der Altersgruppe der Berufstätigen mehr als ein Drittel arbeitslos war.
 
Neuere Arbeiten im vorliegenden thematischen Feld konzentrieren sich vor allem auf die Analyse von Zusammenhängen zwischen sozial-strukturellen Merkmalen des Raumes und der je vorhandenen Kriminalitäts- und Täterbelastung.
So widmete sich der Schweizer Sozialwissenschaftler Manuel Eisner in den 1990er Jahren der Untersuchung der Gewaltkriminalität in Schweizer Städten. Darin argumentiert er, dass sowohl eine empirisch als auch theoretisch ausgerichtete Untersuchung von Gewaltdelinquenz, die ausschließlich die Stadt und ihre räumliche Organisation fokussiert, zu kurz greift. Die Analyse des Zusammenhangs zwischen Urbanität und Gewalt muss für Eisner notwendigerweise unter Einbeziehung der historischen Entwicklung einer Gesellschaft erfolgen. Die Konzentration von Gewalt in städtischen Gebieten ist in seinen Augen ein spezifisches Phänomen moderner Gesellschaften, das sich – so sein Eindruck – erst in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts herauskristallisiert hat.
Sozialökologische Studien und Sozialraumstudien der letzten Jahre bestätigen, dass wohl eher eine Häufung ungünstiger Faktoren Abweichung und Kriminalität produziert, und weniger die Architektur als solche hier ausschlaggebend ist. Oberwittler und Köllisch untersuchten zwischen 1998 bis 2003 den Zusammenhang zwischen Jugenddelinquenz und räumlichen Faktoren. Sie weisen empirisch nach, dass die räumliche Konzentration sozialer Benachteiligung nicht nur auf der Individualdatenebene, sondern auch auf der sozialökologischen Kontextebene wirksam wird. In Stadtvierteln mit starken Armutskonzentrationen zeigte sich ein Verstärkungseffekt auf schwere Delinquenz Jugendlicher. Dies gilt insbesondere dann, wenn Jugendliche ihren Freundeskreis im Stadtviertel haben.
 

 
Definition/ Begriffsbestimmung
 
Im deutschsprachigen Raum sind insbesondere im Bereich der Kriminologie zahlreiche Definitionen des Begriffs „Kriminalgeographie“ auffindbar, die auch mit verschiedenen Inhalten belegt sind. Kleinster gemeinsamer Nenner dieser Definitionen ist das Thematisieren und Aufeinanderbeziehen von Kriminalität und Raumstruktur. Die Kriminalgeographie besteht zum einen aus einem beschreibenden Ansatz, der Kriminalitätsverteilungslehre oder auch „kriminalistischen Kriminalgeographie“. Und zum anderen gibt es den erklärenden, nach Ursachen forschenden Ansatz der „kriminologischen Kriminalgeographie“. Auch die Kombination beider Perspektiven ist empirisch auffindbar. Die beiden schon älteren, aber nach wie vor häufig zitierten Definitionen von Herold und Schwind aus den 1970er Jahren verdeutlichen exemplarisch den Einfluss der je eigenen Forschungsperspektive bzw. deren je eigenen Schwerpunktsetzung in der Forschungsfrage auf das jeweilige Begriffsverständnis. Herold definiert Kriminalgeographie wie folgt: „Die Kriminalgeographie konzentriert sich in ihrer Betrachtung auf die strukturellen und funktionellen Elemente des Raumes, (…) um sie sodann zu den Teilen der Kriminalität in Beziehung zu setzen, die vom Raum ausgelöst oder angezogen werden“. Schwind versteht unter Kriminalgeographie denjenigen „Zweig der kriminologisch-kriminalistischen Forschung (…), der kriminelles Verhalten in seiner raumzeitlichen Verteilung erfasst und durch spezifische raumzeitliche Verteilungs- und Verknüpfungsmuster demographischer, wirtschaftlicher, sozialer, psychischer und kultureller Einflussgrößen zu erklären versucht und zwar mit dem Ziel der (primär vorbeugenden) Verbrechensbekämpfung“. Seine Einschätzung geht über eine bloße Darstellung der Zusammenhänge zwischen Kriminalitätsverteilung und der Beschaffenheit des jeweiligen Raums hinaus und eröffnet Anschlüsse für die Entwicklung von Handlungskonzepten in der Kriminalprävention.
 
Wie wird der Begriff der Kriminalgeographie aktuell diskutiert? Einzelne Vertreter der so genannten „kritischen Kriminalgeographie“ üben Kritik an dem im vorliegenden Forschungsbereich in deren Augen weit verbreiteten Verständnis von Kriminalität und Raum im Sinne eines objektivierbaren Sachverhaltes. In der jüngsten Vergangenheit gibt es daher Versuche von Vertretern der „kritischen Kriminalgeographie“ zwischen traditioneller Kriminalgeographie und kritischer Kriminalgeographie zu unterscheiden. Während sich die klassische Kriminalgeographie – so die Meinung – durch eine vorrangig an physisch-materiellen Gegebenheiten ausgerichtete Orientierung und daraus resultierenden Kategorisierung des Raumes definiere, sei die kritische Kriminalgeographie bestrebt, ein solch enges Verständnis zu überwinden und vermehrt auch die sozialen Aspekte der Verräumlichung sowie Regionalisierung von Kriminalität in den Fokus zu rücken.
 
Einflüsse auf die Praxis
Die Praxis profitiert in vielerlei Hinsicht von der kriminalgeographischen Forschung. Ihre Erkenntnisse beeinflussen die Arbeit einzelner Behörden und Berufsgruppen wie z.B. die Arbeit der Polizei, der Stadtplanung, der Sozialarbeit oder der Kommunalpolitik. Gängig sind in diesem Kontext inzwischen Begriffe wie „Angsträume“ und „No-Go-Areas“, aber auch Arbeitsansätze wie die kommunale Kriminalprävention, städtebauliche Kriminalprävention oder die umstrittene „Zero-Tolerance-Strategie“ der New Yorker Polizei. Die Polizei ist bei der Durchführung von Maßnahmen im Rahmen der kommunalen Kriminalprävention auch heute noch vielerorts federführend. In der polizeilichen Präventionsarbeit nutzt die örtliche Polizei die Ergebnisse regionaler Kriminalitätsanalysen als Handlungsgrundlage für den effektiven Einsatz der Polizeikräfte. Die Daten geben Aufschluss über die unterschiedliche Kriminalitätsbelastung öffentlich zugänglicher Orte, die so genannte Straßenkriminalität, und dienen als Grundlage für die Festlegung von Einsatzschwerpunkten. Die kartographische Erfassung und Darstellung von Kriminalität („Crime Mapping“) hat sich bei der Polizei als gängige Methode etabliert, die entweder in Papierform oder computergestützt mit Hilfe „Geographischer Informationssysteme“ (GIS) umgesetzt wird.
 
Die Erkenntnisse der neueren sozialökologischen Forschung hingegen sind vor allem für Stadtplanung und Stadtentwicklung, Sozialpolitik und Kommunalpolitik sowie Sozialarbeit von Bedeutung. Die Studien belegen, dass es einen – wenn auch nur mittelbaren – Zusammenhang zwischen Baustruktur und kriminellem Verhalten gibt. Dieser besteht darin, dass die Sozialstruktur eines Gebiets durch die Art und Weise der Bebauung und den Zustand der Wohnungen beeinflusst werden kann. So zeigte sich insbesondere ein Zusammenhang zwischen Gebieten mit schlechtem Altbaubestand und auffälligem Verhalten. Die Wohnungen in diesen Gebieten haben niedrige Mieten und ziehen vor allem einkommensschwache und sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen an. Eine besondere Rolle spielt aber auch die kommunal gesteuerte Belegung von Wohngebieten des sozialen Wohnungsbaus, die eine Konzentration sozial und ökonomisch benachteiligter Menschen befördert. Problematisch erscheint dies aufgrund der empirischen Erkenntnis sozialökologischer Forschung, wonach eine solche räumlich-soziale Entwicklung abweichendes Verhalten, soziale Spannungen und Aggression fördert. In solchen Quartieren wurden eine geschwächte informelle Sozialkontrolle und eine Zunahme von Vandalismus und Kleinkriminalität beobachtet.
 
Die raumbezogene Kriminalprävention allgemein hat in Deutschland unter der Bezeichnung kommunale Kriminalprävention (KKP) seit einigen Jahren ihren festen Platz in vielen Polizeibehörden und Kommunen. Im Einfluss kriminalgeographischer Erkenntnisse wie z.B. zur Tatverdächtigenmobilität etablierte sich der Gedanke einer behördenübergreifenden Kriminalprävention, die sich am geographischen Raum mit seinen jeweils spezifischen Strukturen, Institutionen und Bewohnern orientiert. Um für den Raum und seine Sozialstruktur angemessene Präventionsmaßnahmen auswählen zu können, wurden in der Vergangenheit verschiedene Formen der Regionalen Kriminalitätsanalyse entwickelt. Seit Beginn der 1990er Jahre haben viele Städte und Kommunen so genannte „Kriminologische Regionalanalysen“ erstellen lassen. Sie verfolgen damit das Ziel, auf Basis einer systematischen Erfassung statistischer Daten und – zumeist auch – von Befragungsdaten maßgeschneiderte Präventionspakete schnüren zu können. Als Vorreiter in diesem Bereich kann der bereits genannte Kriminalitätsatlas für Bochum angesehen werden. Regionale Kriminalitätsanalysen sollen zum einen eine Beschreibung der räumlichen Kriminalitätsverteilung liefern und zum anderen die Ursachen von Kriminalität kleinräumig analysieren. Damit wird das Ziel verfolgt, Gebiete mit starkem Kriminalitätsaufkommen und/ oder erhöhter Kriminalitätsfurcht ausfindig zu machen, um passende Konzepte und Maßnahmen kommunaler Kriminalprävention entwickeln zu können.
 

 
Neuere Literatur
 
Belina, B. (2000): ‚Kriminalität’ und ‚Raum’. In: Kriminologisches Journal, 32/2, 129-147 Glasze, G./ Pütz, R./ Rolfes, M. (Hg.) 2005: Diskurs – Stadt – Kriminalität. Bielefeld.
Hermann, D./ Laue, Chr. 2003: Vom ‚Broken-Windows-Ansatz’ zu einer lebensstilorientierten ökologischen Kriminalitätstheorie. In: Soziale Probleme, 14.Jg, 107-136.
Oberwittler, D. 2003: Stadtstruktur, Freundeskreise und Delinquenz. In: Oberwittler, D./ Karstedt, S. (Hrsg.), Soziologie der Kriminalität, Wiesbaden, 135-170.
Schwind, H.-D. 2006: Wohnumwelt und Kriminalität. In: Ders.: Kriminologie, Heidelberg, 303-323.
 

Stefanie Würtz Sylvia Lustig
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