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Collège Européen de Police (CEPOL) auch Europäische Polizeiakademie (EPA)
 
Die Collège Européen de Police (CEPOL) - europaweit hat sich die Kurzbezeichnung CEPOL durchgesetzt, obwohl sich in der deutschen Übersetzung der Ratsentscheidung die Abkürzung EPA findet - hat am 01. Januar 2001 nach einer einjährigen Konzeptionsphase ihre Arbeit aufgenommen. Der Beschluss zur Gründung einer Europäischen Polizeiakademie war jedoch von den Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bereits im Oktober 1999 auf einem Sondergipfel in Tampere/Finnland gefasst worden.
2004 wurde das CEPOL-Sekretariat in Bramshill, am Sitz des National Leadership Centre von Centrex (Central Police Training und Development Authority) in Großbritannien eingerichtet. 2004 erhielt CEPOL auch Rechtspersönlichkeit. Seit dem 01.01.2006 ist CEPOL durch EU-Ratsbeschluss eine EU-Agentur.
Das CEPOL-Sekretariat - zu dem künftig 28 Mitarbeiter gehören sollen, die sich in den Referaten "Programm" und "Verwaltung" um das Tagesgeschäft kümmern werden - wird von einem Direktor für jeweils vier Jahre geleitet. Das Mandat des derzeitigen Direktors Ulf Göransson endet im Februar 2011. Der Direktor ist gegenüber dem CEPOL-Verwaltungsrat verantwortlich, der sich aus den Leitern der nationalen Ausbildungseinrichtungen zusammensetzt. Deutschland ist durch die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) vertreten.
Ziel der CEPOL ist es, durch die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen den ihr angehörenden Ausbildungseinrichtungen, an der Schulung von hochrangigen Polizeiführungskräften der Mitgliedsstaaten mitzuwirken.
Die CEPOL kooperiert auch mit nationalen Polizeiakademien außerhalb der Europäischen Union. Eine besondere Zusammenarbeit findet mit Norwegen und Island sowie mit der Mitteleuropäischen Polizeiakademie (MEPA) (s. dort) statt.
Der Tätigkeitsbereich der CEPOL beschränkt sich auf die Aus- und Fortbildung, die auf der Grundlage gemeinsamer Standards umgesetzt wird.
Eine zentrale Aufgabe von CEPOL ist die nichtmilitärische Krisenbewältigung. Zur Durchführung friedenserhaltender Maßnahmen wurden von der Europäischen Union eine aus 5.000 Männern und Frauen bestehende europäische Polizeitruppe aufgestellt. Die Führungskräfte dieser Einheit werden von CEPOL ausgebildet. Der Kurs besteht aus fünf Modulen und dauert drei Wochen. Während dieser Fortbildungsveranstaltung soll den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern ein führungsspezifisches, missionsbezogenes Rüstzeug an die Hand gegeben werden, um einen möglichst effektiven Einsatz zukünftiger EU-Polizeikontingente zu gewährleisten.

Das Curriculum formuliert folgende Hauptziele:
- Vorbereitung der Teilnehmer auf die Übernahme von Führungsfunktionen im Bereich der Einsatzplanung innerhalb multinationaler Polizeihauptquartiere,
- Vermittlung qualifizierter Kenntnisse des politischen und des rechtlichen Rahmenwerks im Bereich des nichtmilitärischen Krisenmanagements und
- Entwicklung spezifischer Führungs-, Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten.

Für CEPOL stehen jährlich Mittel in Höhe von ca. 7,5 Mio. Euro zur Verfügung.

Für 2008 sind ca. 85 Bildungsmaßnahmen (Kurse, Seminare, Konferenzen) für Polizeiführungskräfte geplant. Die Durchführung der Veranstaltungen erfolgt in den Polizeiakademien bzw. Hochschulen der Mitgliedstaaten. Darüber hinaus finanziert die EU ein Austauschprogramm für Polizeibeamte und Dozenten und eine Seminarreihe zur Unterstützung mediterraner Länder (Algerien, Zypern, Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon, Malta, Marokko, Syrien, die palästinensischen Gebiete, Tunesien und die Türkei) bei der Terrorismusbekämpfung. Künftige Führungskräfte der Polizeien sollen bald die Möglichkeit erhalten, Teile ihres Studiums in anderen europäischen Staaten absolvieren zu können.
Von der CEPOL-Projektgruppe wurde ein europäischer Ansatz der Polizeiwissenschaft erarbeitet. Geplant ist die Einrichtung einer permanenten Expertengruppe, die sich mit der Weiterentwicklung der Polizeiwissenschaft, mit der Funktion der Polizei in Staat und Gesellschaft, ihrer Organisation und ihren Aktivitäten, mit Polizeikultur sowie mit Ethik und Kontrolle innerhalb der Polizei beschäftigen soll. Ebenso in Planung sind die Herausgabe einer europäischen Zeitschrift für "Polizeiwissenschaft und Polizeiforschung" und ein Handbuch.

Literatur:
- Project Group on a European Approach to Police Science (PGEAPS) (2007): Perspectives of Police Science in Europe. (Autoren: Hans-Gerd Jaschke, Tore Bjorgo, Francisco del Barrio Romero, Cees Kwanten, Robin Mawby, Milan Pagon); verfügbar über http://www.cepol.europa.eu/
- Tempelmann, Michaela: "Europa gelingt gemeinsam", Münster, 2007
http://www.pfa.nrw.de/l/gstl/Pressestelle/Cepol/1_Sitzung.pdf (zuletzt besucht am 26.04.2008, 16.28 h)

Renate Schwarz
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